Feuerwehr rettet zwei Reiterinnen aus Moor
(Husum / Brokeloh, 20.09.2024)
-Pferd war schon eingesackt-
Am Freitag um 15:23 Uhr hieß es aus den Funkmeldeempfängern vieler Feuerwehrleute in Husum: L 370 Husum-Rehburg Personenrettung aus dem Moor.
Was war passiert? Zwei Frauen aus Wunstorf starteten in Brokeloh zu einem Ausritt, überquerten die L 370 in der Nähe der Broheloher Mühle und ritten weiter Richtung Osten durch ein Waldgebiet auf befestigten Wegen, die auch in den Karten, die sie zur Orientierung bei sich hatten, verzeichnet waren. Der Weg wurde immer schmaler und war stark bewachsen. Eines der Pferde versackte dann plötzlich im moorigen Untergrund. Die Frauen setzten über Mobilfunk einen Notruf ab und beschrieben ihren Standort.
Die Rettungskette setzte sich sofort in Bewegung. Von einem Sammelplatz an der L 370 wurde der Einsatz bei der „Einsatzleitung Ort“ vom Husumer Ortsbrandmeister und stellvertretenden Gemeindebrandmeister Andreas Haake koordiniert. Gemeindbrandmeister Jürgen Meyer war auch vor Ort und unterstütze ihn.
Da die Erkundung im unwegsamen Gelände unübersichtlich und wegen des moorigen Untergrundes auch gefährlich für die Einsatzkräfte war, wurde die Technische Einsatzleitung der Kreisfeuerwehr Nienburg mit der Feuerwehrdrohne alarmiert. Mithilfe der Drohne konnten dann die beiden Reiterinnen, mit denen auch während des Einsatzes immer telefonischer Kontakt bestand, gefunden werden. Sie befanden sich etwa 2 km östlich der L 370. Die Einsatzkräfte, die auch mit drei privat zur Verfügung gestellten Quads unterwegs waren, wurden zu den Reiterinnen geführt. Ein Trupp auf einem Quad leitete die Frauen mit Ihren Pferden aus dem Gefahrenbereich. Ein Kamerad versackte bei der Aktion ebenfalls und war schlussendlich bis zur Hüfte nass. Alle Beteiligten haben den Einsatz unbeschadet überstanden. Die sichtlich geschockten Frauen bedankten sich beim Einsatzleiter und den Rettungskräften für die Rettung.
Im Einsatz waren neben der Feuerwehr Husum die Feuerwehren aus Brokeloh, Rehburg, die Drohnengruppe der Technischen Einsatzleitung und die Einsatzleitung Ort der Samtgemeinde Mittelweser. 48 Einsatzkräfte waren mit 10 Fahrzeugen im Einsatz. Ein Mitarbeiter der Landesforsten unterstützte die Einsatzkräfte mit seiner Ortskenntnis.
Die Feuerwehr weist im Zusammenhang mit dem Ereignis ausdrücklich daraufhin, beim Aufenthalt in moorigen Gegenden, wie zwischen Husum, Brokeloh und Rehburg der Fall, nicht von gut ausgebauten Wegen abzuweichen. Das könnte lebensgefährlich werden, da überall mit Stellen gerechnet werden muss, in denen man versinkt und sich nicht mehr selbst befreien kann.
Die Feuerwehrleute beraten sich an der Landkarte des Einsatzleitwagens.
(Bericht und Fotos: © Horst Helmerking, Feuerwehr-Pressesprecher der SG Mittelweser)